4. Veranstaltung des neuen Festivals für Alte Musik „La Principessa 2016“

"Die Casseler Hofcapelle – Klangkörper einer vergessenen Kulturmetropole des 16. Jahrhunderts"

Mittwoch 13. Juli 2016, 19:00 Uhr
Schlösschen Schönburg, Gesundbrunnen, Hofgeismar

Vortrag: Dr. Lothar Jahn
Musik: Dagmar Jahn, Gesang
Jochen Faulhammer, Gesang
Dr. Lothar Jahn, Saiteninstrumente

Eintritt: 10 / 7 Euro
Kinder und Jugendliche frei

In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts erlebte Kassel als Residenz der Landgrafschaft Hessen-Kassel einen großen Aufschwung. Insbesondere dem künstlerischen Ehrgeiz von Landgraf Moritz dem Gelehrten ist der Aufstieg Kassels zu einer europäischen Kulturmetropole zu verdanken. Beispielhaft zeigt sich diese Entwicklung an der Casseler Hofcapelle, die Moritz zu einem Ensemble formte, das einerseits Talente wie Heinrich Schütz förderte, andererseits Musiker von europäischem Rang als Gäste an den Kasseler Hof lockte. Der musikalisch ausgestaltete Vortrag von Dr. Lothar Jahn gibt einen Einblick in das Musikleben dieser glanzvollen Epoche.

 

Die 4. Veranstaltung des neuen Festivals für Alte Musik "La Principessa 2016"
Kaum jemandem ist bekannt, dass Kassel zwischen 1590 und 1630 zu den führenden Musikzentren Europas gehörte. Dies allgemein bewusst und für die Sinne
erfahrbar zu machen, ist das Ziel des Festivals „La Principessa“ für Alte Musik.

 

Veranstalter ist cavata cassel e.V., der Verein für Alte Musik, in Kooperation mit der Evangelischen Akademie
Hofgeismar. Dem Festivalwochenende vom 23. bis 25. September 2016 werden über den Sommer einführende
Vorträge mit Musik vorangestellt, die schon einen ersten Eindruck von dieser spannenden Zeit vermitteln.
Der Hessische Minister für Wissenschaft und Kunst, Boris Rhein, übernimmt von der politischen Seite die
Schirmherrschaft, die musikalische Schirmherrschaft repräsentiert die britische Sopranistin Dame Emma
Kirkby, die sich der Alten Musik besonders verpflichtet fühlt.
Die Namensgeberin des Festivals „La Principessa“ Elisabeth von Hessen (1596-1625) ist die erstgeborene
Tochter des Landgrafen Moritz von Hessen (Regierungszeit 1592-1627). Aus Anlass und zu Ehren von Elisabeths
Taufe lud Moritz der Gelehrte im Jahre 1596 zu Feierlichkeiten an seinen Hof ein. Mehr als eine Woche
lang entfaltete sich all der Glanz, die Pracht und Kunstfertigkeit dieser Zeit in Kassel. Eine der Taufpaten war
Elisabeth I. von England.
Die Laute, das Instrument, dem La Principessa Elisabeth besondere Zuneigung entgegen brachte, wird wie ein
roter Faden durch alle Konzerte und Vorträge leiten.
Die Veranstaltungsorte Hofgeismar und Kassel dokumentieren die Verbindung zwischen der ehemaligen Residenzstadt
Cassel mit ihrem Umland. Ein besonderes Anliegen der Veranstalter ist die Vermittlung an Kinder
und Jugendliche durch Musikschulen und Schulen. Eine weitere Intention ist die Gewinnung von Kirchenmusikern
und Musiklehrern sowohl in Hofgeismar als auch in der Region Kassel für eine weiterführende Zusammenarbeit
und die Vernetzung der kulturellen Institutionen der Region. Die kostenlose An- und Abreise mit
der Regiotram wird möglich durch die Unterstützung durch den NVV, der für das Wochenende ein Kombiticket
anbietet.
Die Musikgeschichte des 16. Jahrhunderts ist die Geschichte eines Wandels von nationalgebundenen Musikstilen
hin zu einer Globalisierung im damaligen Musikeuropa. Förderer aufstrebender Komponisten waren seit
jeher klerikale und weltliche Würdenträger. Durch den europaweit zunehmenden fürstlichen Einfluss und die
damit einhergehende Entwicklung des professionell angestellten Musikers entstand eine Art Wettstreit unter
den Landesherren, der letztendlich dazu beitrug, die Entwicklung einer musikalischen Avantgarde zu forcieren.
Den außerordentlichen musischen Interessen des Moritz von Hessen ist es zu danken, dass der Kasseler Hof um
1600 ein musikalisches Netzwerk entwickelt hatte, das von England bis Italien gespannt war.
In dieser Zeit entstand eine einzigartige Notensammlung, die trotz der Kriege zu einem Großteil erhalten geblieben
ist. Dieser musikalische Schatz, der bis heute nur zum Teil erschlossen wurde, soll durch das Festival „La
Principessa“ zum Klingen gebracht werden.
Veranstalter:
Die Evangelische Akademie Hofgeismar nimmt sich der aktuellen Fragen der Region an und versteht sich als Ort des
interdisziplinären Diskurses über Themen, die nicht nur die Region bewegen. Deshalb pflegt die Evangelische Akademie
Hofgeismar die Zusammenarbeit mit Partnern. www.akademie-hofgeismar.de
cavata cassel e.V. hat sich seit Gründung des Vereins im Jahre 2011 in Kassel einen Namen gemacht für die Erschließung
der musikalischen Schätze der Stadt. Regelmäßig veranstaltet der Verein Konzerte, in deren Mittelpunkt das
Repertoire der Casseler Hofcapelle aus der Zeit der Spätrenaissance steht. Dieses spiegelt das reiche kulturelle Erbe, das
in einer vergessenen glanzvollen Epoche der Stadtgeschichte zusammengetragen wurde. Zur Pflege dieses Erbes hat
sich cavata cassel e.V. verpflichtet.
Organisationsteam:
Barbara Deinsberger, Jochen Faulhammer, Dr. Angelika Horstmann, Renate Matthei
(alle cavata cassel e.V.) und Karl Waldeck (Direktor der Evangelischen Akademie Hofgeismar)
Beirat:
Renate Annecke, Wolfgang Annecke, Dr. Eckart Claus und Dr. Udo Schlitzberger
Kontakt:
cavata cassel e.V., Bachstraße 12, 34131 Kassel, www.la-principessa.de, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

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