Bei der Eröffnungsveranstaltung des Internationalen Heinrich-Schütz-Festes wird der Marburger Universitätschor am 21. Sept. um 15 Uhr (15:00 Uhr, Phillips-Universität Marburg, Alte Aula) unter Leitung von Nils Kuppe Heugels Consolamini popule meus aufführen: "musikalisch eine echte Wiederentdeckung". Das Heinrich-Schütz-Fest 2017 ist der Jüdischen Gemeinde Marburg zum 700-jährigen Jubiläum gewidmet.
Und ein zweites Konzert mit diesem Werk wird mit dem Calmus Ensemble am 13.10.2017 in der Dresdener Frauenkirche stattfinden.
.
Johann Heugel (1510-1584/85)
Consolamini popule meus (Partitur)
für 8 stimmigen gemischten Chor a cappella
Fontana Casselana, Reihe A: Urtextausgabe, Heft 2
herausgegeben von Horst Zimmermann
PAN 1501
ISMN 979-0-50216-501-7
Consolamini popule meus (Partitur)
für 8 stimmigen gemischten Chor a cappella
Fontana Casselana, Reihe A: Urtextausgabe, Heft 2
herausgegeben von Horst Zimmermann
PAN 1501
ISMN 979-0-50216-501-7
Mehr Infos: www.pan-verlag.com
Der Doppelchor Consolamini popule meus, geschrieben 1539, dürfte zu den ungewöhnlichsten Kompositionen seiner Zeit in Europa gehören. Insbesondere der Schluss kann für die 30er Jahre des 16. Jahrhunderts als sensationell gelten, erinnert er doch mehr an ein großes Finale in der Epoche der Klassik, als an eine Komposition der Renaissance.
"Der gemischte Doppelchor für acht Stimmen auf Verse aus dem Buch des Propheten Jesaja hat eine interessante Struktur. Vier Abschnitte, in denen beide Chöre zusammen singen, unterstreichen die wichtigsten Textpassagen und betonen mit einem homophonen Einstieg jeweils das erste Wort. Die abwechslungsreichen Zwischenteile hingegen bestreiten die beiden Chöre im Wechsel. Diese Teile sind etwas freier und bewegter gestaltet, die Übergänge sind fließend. damit setzen sich die Zwischenteile von den gemeinsamen Passagen ab und man kann dem roten Faden der Komposition gut folgen. Im letzten Viertel werden die Phrasen immer kürzer, bis der Wechsel der Chöre auf ein Echo minimiert ist. Auf diese Weise baut Heugel Spannung auf, die sich schließlich in der großen Schlusspassage "Dei nostri" entlädt. Dieses ausladenende dreiteilige Finale stellt mit seinen 27 Takten eine für die 1530er Jahre ungewöhnliche Erscheinung dar und war seiner Zeit deutlich voraus." (Marie Schilp, Chorzeit - das Vokalmagazin , Ausgabe März 2015)
Der Doppelchor Consolamini popule meus, geschrieben 1539, dürfte zu den ungewöhnlichsten Kompositionen seiner Zeit in Europa gehören. Insbesondere der Schluss kann für die 30er Jahre des 16. Jahrhunderts als sensationell gelten, erinnert er doch mehr an ein großes Finale in der Epoche der Klassik, als an eine Komposition der Renaissance.
"Der gemischte Doppelchor für acht Stimmen auf Verse aus dem Buch des Propheten Jesaja hat eine interessante Struktur. Vier Abschnitte, in denen beide Chöre zusammen singen, unterstreichen die wichtigsten Textpassagen und betonen mit einem homophonen Einstieg jeweils das erste Wort. Die abwechslungsreichen Zwischenteile hingegen bestreiten die beiden Chöre im Wechsel. Diese Teile sind etwas freier und bewegter gestaltet, die Übergänge sind fließend. damit setzen sich die Zwischenteile von den gemeinsamen Passagen ab und man kann dem roten Faden der Komposition gut folgen. Im letzten Viertel werden die Phrasen immer kürzer, bis der Wechsel der Chöre auf ein Echo minimiert ist. Auf diese Weise baut Heugel Spannung auf, die sich schließlich in der großen Schlusspassage "Dei nostri" entlädt. Dieses ausladenende dreiteilige Finale stellt mit seinen 27 Takten eine für die 1530er Jahre ungewöhnliche Erscheinung dar und war seiner Zeit deutlich voraus." (Marie Schilp, Chorzeit - das Vokalmagazin , Ausgabe März 2015)