Musikalische Dialoge zum Reformationsjubiläum

Am 18. und 19. November finden in Dortmund und Siegen Konzerte mit Werken von Karin Haußmann und Martin Herchenröder statt. Gespielt werden Auftragskompositionen der Ev. Kirche in Westfalen in der Reihe »Dialoge 2017«. "Gottes Schweigen (Aus tiefer Not)" von Martin Herchenröder erlebt dabei am Sonntag seine Uraufführung in der Siegener Nikolaikirche.

500 Jahre nach der Reformation wird Martin Luthers Erbe in der Evangelischen Kirche von Westfalen auch musikalisch fortgeschrieben: mit der Reihe »Dialoge 2017«. Sechs Auftragskompositionen sind dazu entstanden, die ein Zwiegespräch zu ausgewählten Bach-Kantaten eröffnen – »inspiriert von Text, Form oder auch durch freie Assoziationen«, so Landeskirchenmusikdirektor Ulrich Hirtzbruch, der das Konzept entwickelt hat. Im Rahmen eines Konzertes oder Gottesdienstes kommen die neuen Werke zusammen mit der jeweiligen Bach-Kantate zur Aufführung. Als Text für die Neukompositionen waren Bibeltexte, geistliche Lyrik oder auch andere poetische Werke möglich. Wichtig war, dass der Chorpart von Laienchören zu realisieren ist.

 

Die Komposition "Gottes Schweigen (Aus tiefer Not)" von Martin Herchenröder wird am Sonntag, den 19. November in der Nikolaikirche zu Siegen uraufgeführt. Das Werk nimmt Bezug auf Joh. Seb. Bachs Kantate „Aus tiefer Not" BWV 38. Beide Werke werden in dem Konzert zum Reformationsjubiläum unter der Leitung von Ute Debus gegenüber gestellt. Mehr Infos zum Konzert hier.

Der Dortmunder Bachchor unter der Leitung von Kantor Klaus Müller führt am 18. November in der St. Reinoldi-Kirche Dortmund das „Kriegslied“ von Karin Haußmann auf. Das „Kriegslied“ steht im Dialog zu Joh. Seb. Bachs Kantate „Erhalt uns, Herr, bei Deinem Wort, und steure Deiner Feinde Mord“ BWV 126.' Der zugrunde liegende Choral von Martin Luther (1483–1546) entstand aus der Perspektive existentieller Bedrängnis durch die ständigen Kriege. Diese Thematik ist im 21. Jahrhundert erschreckend aktuell, doch diesmal sind wir nicht die Opfer. Die Frage ist eher, wie weit unser Land, z. B. wirtschaftlich, in aktuelle  Kriege verstrickt ist. Aus dieser Sicht ist das Gedicht Kriegslied von Matthias Claudius (1740–1815) aus dem Jahr 1778 besonders bewegend. Das lyrische Ich des Gedichtes ist kein Kriegsopfer, sondern nimmt die Perspektive eines Herrschers ein. Einer, der keinen Krieg mehr führen mag, weil er das Elend der Opfer wahrnimmt.' Mehr Infos zum Konzert hier.

Weitere Werke der Reihe »Dialoge 2017« wurden von Martin Wistinghausen, Karola Obermüller und Burghard Schloemann komponiert und werden bei Merseburger erscheinen.

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